Das Albaquarium im württembergischen Albstadt ist deutschlandweit eines der ganz wenigen Schauaquarien, die unter Vereinsführung betrieben werden.
Kürzlich habe ich es besucht und kann gleich vorweg feststellen: Alle Freunde der Aquaristik dürften begeistert sein. Und selbst Liebhaber größerer Welsarten werden nicht enttäuscht.
In der Aquarienanlage mit insgesamt über 22.000 Liter Wasser präsentiert das Albaquarium seinen Gästen Fischarten aller Kontinente. Es besteht seit rund 50 Jahren und wird bis zum heutigen Tag von Mitgliedern der Albaquariumfreunde e.V. geführt. Die Eintrittspreise sind recht moderat, so zahlen Erwachsene 4 Euro, Kinder gerade einmal die Hälfte, darüber hinaus werden für Gruppen Ermäßigungen angeboten. Mittels der folgenden Fotos möchte ich einige ausgewählte Becken zeigen und dabei auch auf die eine oder andere Fischart näher eingehen.
Gleich im Eingangsbereich erwartet den Besucher ein Becken, das mit Goldfischen und Kois besetzt ist, während auf der gegenüberliegenden Seite Wasserschildkröten zusammen mit verschiedenen Cichliden gepflegt werden:
Es folgt dann unter anderem ein Aquarium mit farbenprächtigen afrikanischen Buntbarschen, das sich wie alle anderen Becken dem Vernehmen nach natürlich am besten unter der Woche betrachten lässt. Wer am Wochenende das Albaquarium besucht, muss infolge höherer Besucherzahlen Einschränkungen bei der Beobachtung der Tiere hinnehmen.
Die kleine Gruppe Piranhas war wie erwartet wenig Furcht einflößend:
Dafür hatten die beiden Zitteraale (Electrophorus electricus) etwas Unheimliches an sich - wohl vor allem aufgrund der hörbaren Spannungsimpulse, die diese Tiere erzeugen können.
Sehr gut gefallen hat mir dieses Aquarium, das mit einer größeren Gruppe Prachtschmerlen (Botia macracanthus) besetzt war. In dieser optimalen Besetzung schienen die Tiere ihre sonst bei isolierter Haltung durchweg zu beobachtende Scheu vollkommen abgelegt zu haben und es war eine Freude, ihnen bei ihrem Treiben zuzusehen:
Jetzt überspringen wir einige Becken und gehen direkt zu dem größten Aquarium der Anlage, das auf den ersten Blick lediglich mit einigen Buntbarsch-Bullen der Gattung Cichla, Arowanas und Süßwasserrochen wie Pfauenaugen-Stechrochen (Potamotrygon motoro) bewohnt zu sein schien – doch urplötzlich schob sich ein im Hintergrund verweilender und deswegen bis dahin fast unsichtbar gebliebener gewaltiger Wels nach vorn.
Es handelte sich um einen deutlich über 1 Meter langen Schwarzen Dornwels (Pseudodoras niger), dem schon aufgrund seiner eindrucksvollen Größe, vor allem aber seiner mit kräftigen Dornen besetzten seitlichen Knochenplatten kein Mitbewohner etwas anhaben kann. Pseudodoras niger gilt als ein sanfter Riese unter den Großwelsen. Sein Maul verrät es: Er ist kein Fisch-, sondern ein Allesfresser, dessen Ernährung keine Probleme bereitet. Völlig schwarz (analog zu lat. "niger" = schwarz) ist die Art übrigens nicht. Die Grundfärbung ist so wie bei diesem Exemplar eher ein helleres schwarzbraun.
Im hinteren Bereich des Albaquariums erwarten den Betrachter zwei zumindest in freier Natur ausgesprochene Fischjäger in Form adulter Spatelwelse (Sorubim lima). Der sehr flach und wie ein Spatel auslaufende Kopf hat dieser Art den Namen gegeben.
Sorubim lima gilt als der anpassungsfähigste der größeren Antennenwelse. Im Aquarium nimmt er mit der Zeit auch Shrimps und Fischstücke an. Aber auch dort kann er bis 60 Zentimeter groß werden. Gegenüber anderen Arten hinreichender Größe verhält er sich friedlich. Regelmäßig häutet sich dieser Wels - danach treten seine Körperfarben kräftiger hervor.
Auch in weiteren Becken kann der aufmerksame Beobachter einige im Verborgen lebende Welse ausmachen:
Übrigens kommen im Albaquarium auch der Meerwasser-Aquarianer und Freunde rund um die Terraristik auf ihre Kosten:
Fazit: Im Bereich der Süßwasseraquaristik, und allein darauf habe ich mich hier konzentriert, werden ganz unterschiedliche Fischarten in fast durchweg ansprechend eingerichteten Becken gelungen präsentiert. Und auf Nachfragen antwortet man freundlich und kompetent. Wer also auf der Schwäbischen Alb unterwegs ist, sollte das Albaquarium auf jeden Fall in seine Ausflugsziele mit einbeziehen. Eigentlich schade, dass diese Art und Weise, Fische einem größeren Publikum vorzustellen und damit die Aquaristik ein wenig populärer zu machen, nur ausnahmsweise von anderen Vereinen zumal in größeren Städten aufgegriffen wurde, so von der Gesellschaft für Aquarienkunde e.V., deren Vereinsanlage mitten im Botanischen Garten der Stadt Duisburg liegt. Anregen möchte ich lediglich, die auf der Albaquarium-Homepage eingestellten Fotos noch einmal zu sichten, denn dort finden sich auch Bilder von Arten, die im Albaquarium nicht (mehr) gepflegt werden. Hier wäre eine Aktualisierung oder wenigstens ein entsprechender Hinweis wünschenswert.
Weitere Informationen, auch zu den Öffnungszeiten, siehe direkt unter:
Wolfgang Ros
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Christine (Montag, 09 August 2010 18:57)
Bin letztes Jahr auch da gewesen. Aquarien waren soweit ok, bei den Terrarientieren sah es leider teils nicht so toll aus.
Heiko Schmidt (Donnerstag, 12 August 2010 19:28)
Hallo,
habe das Albaquarium bereits zweimal besucht, hat mir wie auch meinen Kindern gut gefallen. Wer mehr sehen will, muss schon bis in die Wilhelma fahren.
Gruß Heiko
Nico Fritschi (Donnerstag, 25 November 2010 20:28)
Hallo,
ich finde das Alb Aquarium toll.Susi und Moritz sind die Atraktzionen,sie sind Pinselohräffchen.ps Ich Arbeite dort.
Nico Fritschi