Einfach schön anzuschauen: Der Schmuckantennenwels (Pimelodus ornatus)

Pimelodus ornatus und Heros efasciatus spec. „blue“

Der im nördlichen Südamerika beheimatete Schmuckantennenwels (Pimelodus ornatus) ist eine recht aktive Art, die leider selten importiert wird. Alles in allem wirkt sie ein wenig wie der „Große Bruder“ des allenthalben bekannten und recht beliebten Engelantennenwelses (Pimelodus pictus).

 

Das Foto trügt nicht: Der Schmuckantennenwels verhält sich anderen Fischarten hinreichender Größe wie hier Heros efasciatus spec. „blue“ gegenüber friedlich.

Schmuckantennenwelse (Pimelodus ornatus)

Umstrittener ist das innerartliche Verhalten von Pimelodus ornatus: Lediglich in der Eingewöhnungsphase scheint dieses unproblematisch zu sein, danach kann man es als teils recht territorial beschreiben: Dann nämlich wird der eigene Schlupfwinkel mit Drohgebärden wie seitliches Schlagen mit dem Schwanzstiel, erforderlichenfalls auch blitzschnell ausgeführten kleineren bis heftigeren Beißattacken gegen Artgenossen verteidigt. Die unterlegenen Rivalen können dabei sichtbare Hautverletzungen bis hin zu abgeknickten Barteln davontragen, die zum Glück rasch abheilen beziehungsweise nachwachsen. Auch außerhalb der Verstecke scheint jedes Exemplar mehr oder weniger sein eigenes Revier zu besetzen. Andererseits scheinen sich diese Reibereien in sehr großen Becken mit einem Fassungsvermögen von 2.000 Litern und mehr zu legen.

Auf hinreichend freien Schwimmraum ist bei der Pflege dieser Art zu achten; zugleich sind mittels Schwimm- und größeren Solitärpflanzen dunklere Zonen als Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Befinden sich dort zusätzlich Versteckplätze unter Steinen, Schieferplatten oder Wurzeln, verliert Pimelodus ornatus rasch seine anfängliche Scheu. Bald ist er dann nicht mehr nur mit Eintritt der Dämmerung aktiv, sondern sucht wie meine aus Peru stammenden Exemplare auch tagsüber das Becken nach Futter ab. Mit den beiden bis hinter die Bauchflossen hinausreichenden Oberkiefer- und den vier kleineren Unterkieferbarteln können die Tiere alle mögliche Nahrung auf dem Bodengrund orten, wobei man sie nie wühlen sieht.

 

Gut eingewöhnte Tiere nehmen das Futter wie Regenwürmer oder nach Gewöhnung auch Forellenstücke oder Fischfilet sogar direkt aus der Hand des Pflegers.

 

Pimelodus ornatus kann sein Maul erstaunlich weit öffnen.

Kleinere Fische werden von diesen räuberischen Allesfressern, die vertilgen, was sie bewältigen können, als Nahrung angesehen und verschwinden über Nacht. Das Maul von Pimelodus ornatus mit seiner spitz zulaufenden flachen Schnauze ist zwar nicht in der Lage, kleinere Stücke aus einem Futterbrocken abzutrennen. Dafür kann es jedoch erstaunlich große Portionen direkt aufnehmen und letztlich verschlingen. Will man also bei seiner Haltung im Gesellschaftsaquarium Verluste vermeiden, sollten die Beifische parallel zum Wachstum der Welse mindestens ein Drittel, besser sogar die Hälfte von deren Körperlänge aufweisen.

Je älter er wird, desto attraktiver wird dieser Wels, da dann sein Körper bläulich schimmert.

Schmuckantennenwels (Pimelodus ornatus)

Weitere Informationen und Bilder zu Pimelodus ornatus siehe Kurzinfos und Fotogalerie. Zusätzliche Bilder zur Fütterung von Hand finden sich hier.

 

Wolfgang Ros