Viel Spaß mit Katzenwelsen (Ameiurus nebulosus)
In diesem Bericht möchte ich Ihnen einmal aufzeigen, welch schöne Erlebnisse bei der Pflege von Katzenwelsen möglich sind, sobald sich die Tiere hinreichend an ihren Pfleger gewöhnt haben.
Dazu will ich Ihnen zunächst einmal die beiden Hauptakteure vorstellen: Zwei heranwachsende, „halbstarke“ Braune Katzenwelse (Ameiurus nebulosus), die von klein auf zusammen großgezogen wurden. Beide Exemplare waren beim Kauf etwa gleich groß, allerdings wuchs eines rascher und sollte dann auch längenmäßig stets etwas größer bleiben.
Das Anheben der Abdeckklappe reicht bei ihnen bereits aus, und sie verlassen ihre Verstecke und stürmen nach oben. Sogleich werden meine Finger „beschnuppert“ und nach etwas Fressbarem abgesucht.
Die Katzenwelse fressen Fertigfutter wie Forelli oder Störpellets gierig aus der Hand, wie Sie in dieser Bilderabfolge gut beobachten können:
Haben die Welse die ersten Pellets gefressen, werden sie in ihren Bewegungen ruhiger. Manchmal steuern sie dann gleichsam mit geöffneten Mäulern langsam auf die Wasseroberfläche zu, sodass ich die Pellets nur noch zielsicher in ihre Mäuler hineingeben muss.
Doch wehe, ich halte die Happen fest und gebe sie nicht sofort frei. Dann scheuen die Tiere nicht einmal davor zurück, mir durch Zwicken in die Finger zu signalisieren, dass ich die Leckerbissen nunmehr gefälligst fallen zu lassen habe.
Besonders gierig und gefräßig gebärden sich die Welse, wenn ich Regenwürmer verfüttere. Jedes Tier will dann zuerst den gereichten Wurm packen.
Hat eines erst einmal ein Wurmende geschnappt, so versucht es sogleich, ungestüm ziehend mir das andere Ende aus der Hand zu entreißen. Man ist erstaunt, welche Kräfte Ameiurus nebulosus dabei entwickeln kann. In seiner Gier gibt das Tier selbst dann nicht auf, wenn ich es gleichsam wie an einer Angelschnur hängend durch das Becken ziehe. Besonders spannend wird es, wenn in diesem Stadium noch das zweite Exemplar mitmischen und seinerseits in der Wurmmitte ansetzend ein Stück ergattern will. Bei einem solchen Geschehen gerät der Betrachter unwillkürlich ins Schmunzeln.
Mit dieser Vorgehensweise lassen sich am besten noch junge Katzenwelse vertraut machen. Von klein auf an die Hand gewöhnt, bleiben sie dann auch als adulte Tiere zahm. Viele Aquarienanfänger, aber auch manche „alte Hasen“ wissen gar nicht, was sie versäumen, wenn sie bei ihrer Wahl auf teure, dafür aber oftmals empfindlichere und wesentlich scheuer bleibende Welsarten zurückgreifen.
Haben Sie sich für die Haltung von Ameiurus nebulosus entschieden und Ihre Lieblinge erst enmal an einen bestimmten Fütterungsrhythmus gewöhnt, dann müssen Sie diese schließlich gar nicht mehr mit Nahrung aus ihren Verstecken locken. Zumindest zur Fütterungszeit werden sie im vorderen Bereich des Aquariums auf sich aufmerksam machen.
Vielleicht fragen Sie sich: Was kann ich als Pfleger von Ameiurus nebulosus sonst noch tun, dass sich meine Welse nicht scheu und nahezu unauffindbar den ganzen Tag über in ihren Schlupfwinkeln verstecken? Allgemeingültige Regeln lassen sich dazu sicherlich nicht aufstellen. Vieles wird allein schon durch die Wahl eines eher günstigen oder schlechten Standorts des Aquariums, durch dessen Einrichtung oder die Art seiner Beleuchtung bedingt, um nur einige nicht unwesentliche Faktoren zu nennen.
Wolfgang Ros